Freitag, 24. Dezember 2010

Feliz Navidad!

Hallo ihr Lieben!

Ich wuensche euch Allen frohe Weihnachten! Feiert schoen.
Ich habe die Fotos aus Papallakta und von der Weihnachtsfeier im Camp Hope ergaenzt.

Natuerlich hatten wir auch eine Weihnachtsfeier bei uns im Projekt.
Habe im Moment keine Zeit darueber zu schreiben, aber ich denke Fotos reichen auch ;).






Ausserdem waren wir gestern (24.12.2010) morgens mit unserem Team in einer Hosteria schwimmen, essen und trinken ;).



Morgen fahre ich mit fuenf anderen Freiwilligen nach Atacames an den Strand und komme erst am 2.01. wieder!
Also einen guten Rutsch :)

Liebe Gruesse aus dem sonnigen
Ambato (Schnee an Weihnachten wird ja auch total ueberbewertet)!

Samstag, 18. Dezember 2010

Papallakta, Auszug & Weihnachtsfeier!

Hola a todos!

So nun ist schon wieder so viel passiert!
Am letzten Wochenende war ich mit Felix (einem anderen Freiwilligen) in Papallakta! Dort gibt es warme bis heisse Baeder, die von einem Vulkan erhitzt werden.
Um dort hin zu gelangen muss man von Tumbaco aus einen Bus in Richtung Oriente nehmen. Dann faehrt man ca. eine Stunde lang durch eine atemberaubende Natur hin zu dem kleinen Ort Papallakta, wo man sich in die verschiedenen Becken legen kann, umgeben von sehr hohen Bergen und Vulkanen und viel schoener Natur.




Ausserdem bin ich letzte Woche endlich ausgezogen! Es hat sich zwar alles wieder verschoben, aber am letzten Dienstag war es dann endlich so weit! Und es kommt eben doch oft anders, als man denkt. Zwar wollte ich schon lange unbedinngt ausziehen, aber ich dachte, dass ein Auszug zwar ein Trostpflaster waere, einen Wechsel des Projektes jedoch nicht ersetzen wuerde. Nun lebe ich in meiner Gastfamilie und bin supergluecklich dort. Unter der Woche sind nur die Eltern, die ich so auf mitte 50 schaetzen wuerde zuhause. Am Wochenende kommen dann manchmal die Kinder vorbei, die unter der Woche in Quito leben. Diese habe ich aber noch nicht kennengelernt. Nun habe ich also 2 Schwestern und einen Bruder in Deutschland und genau das Gleiche in Ecuador ;).
Meine Gastgeschwister sind 18, 21 und 23 Jahre alt. Ich bin schon gespannt sie kennenzulernen, ich denke an Weihnachten werden sie kommen.
Naja auf jeden Fall sind wir dann am Dienstag abends direkt mit dem Auto(sie haben einen Kaefer :o)) in die Mall zum Einkaufen gefahren und ich durfte mir ganz viel Essen aussuchen. Nun gibt es also fuer mich endlich nicht mehr immer nur Reis mit Huhn und Huhn mit Reis sondern Milchprodukte und Muesli zum Fruehstueck! Es stimmt halt... Essen macht eben doch gluecklich!
Ausserdem haben sie eine Dusche mit viel warmen Wasser! Das Haus ist auch sehr gemuetlich eingerichtet. Im Moment steht natuerlich ein grosser Plastikweihnachtsbaum mit unglaublich vielen bunten, blinkenden Lichtern und Lametta im Wohnzimmer. Er kann verschiedene Weihnachtslieder spielen, die mir mein Gastvater stolz praesentiuerte. Dazu gibt es dann noch ein Karussel, dass ein anderes Lied spielt und sich dreht und ein ca 30cm hohes beleuchtetes Riesenrad, das natuerlich noch eine dritte Musik dazu spielt. Neben dem Weihnachtsbaum steht ein Tisch, auf dem die Krippe aufgebaut ist. Drumherum liegt auch noch eine bunte Lichterkette. Auch wenn es eine ganz andere und viel ausgepraegtere Deko ist, als es in Deutschland ueblich ist, kam zum ersten Mal ein wenig Weihnachtsstimmung auf.

Nun muss ich noch eine Woche arbeiten und am 24.12.2010 bekomme ich dann nach einem halben Tag Arbeit frei und habe mir dann bis zum 03.01.2011 frei genommen. Wahrscheinlich fahre ich ab dem 26.12. nach Canoa an die Kueste und bleibe dann dort bis zum 02.01., aber das steht noch nicht so genau fest.

Gestern hatten wir auch unsere Weihnachtsfeier im Camp Hope, in dem eine Freiwillige von unserer Organisation arbeitet. In dem Projekt leben und lernen koerperlich und besonders geistig behinderte Kinder mit gesunden Kindern zusammen. Gestern haben wir dann einen ganzen Tag fuer diese Kinder gestaltet.
Alle Kinder wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt und diesen Gruppen wurden jeweils Freiwillige zugeteilt. Dann haben wir verschiedene Aktivitaeten mit unserer Gruppe durchgefuehrt. Wir haben Musik gemacht und Weihnachtslieder gesungen, es wurde ihnen das Maerchen Schneewittchen vorgelesen, wir haben Windlichter gebastelt und Plaetzchen gebacken.
Zum Schluss haben wir dann noch allen Kindern ein Theaterstueck vorgespielt, in dem ich ein Rentier gespielt habe. Der Weihnachtsmann aus dem Stueck hat dann noch Geschenke an alle Kinder verteilt, was die Kinder unglaublich gefreut hat. Alles in Allem war es eine super Weihnachtsfeier fuer die Kinder und auch fuer uns.






Im Moment bin ich noch in Tumbaco, weil ich mal wieder bei meiner alten Gastfamilie geschlafen habe. Nacher fahre ich zusammen mit einem anderen Freiwilligen nach Quito, um uns ueber die Preise fuer die Galapagosinselns zu informieren.
Naechste Woche haben wir am 21.12. dann die Weihnachtsfeier mit den Kindern aus unserem Projekt. Es werden 190 Kinder erwartet und ich glaube es werden auch einige Eltern kommen. Da bin ich mal gespannt. Am 23.12. gehen wir dann mit unserem Team zusammen essen. Und dann habe ich ja auch schon bald Ferien!

hasta pronto :)

Dienstag, 7. Dezember 2010

Nobody said it was easy....

...no one ever said it will be this hard ;) ! So nun habe ich es auch. mit fast einem Monat Verspaetungung und voellig uebermuedet geschafft meinen Zwischenbericht zu schreiben. Ich weiss nicht, ob er teilweise zu subjektiv geworden ist, aber es sind ja nunmal meine persoenlichen Erfahrungen!
Fleissige Blogleser kennen meinen Arbeitsalltag und die meisten anderen Informationen aus dem Zwischenbericht auch schon, aber vielleicht interessiert es euch ja trotzdem :).


Erster Zwischenbericht fuer den ICJA:

Nun ist es schon ueber drei Monate her, dass ich Deutschland verlassen habe, um im Projekt “Chicos de la calle” der Salesianos auf der Farm in der Naehe von Ambato zu arbeiten.

In dem Strassenkinderprojekt leben 18 Jungen zwischen 11 und 16 Jahren, eigeteilt in zwei Familien, die jeweils in einem Bungalow wohnen.
In einem vergleichbaren Bungalow wohne auch ich mit einem anderen deutschen Freiwilligen.
Ansonsten leben hier noch der Projektleiter und zwei nationale Freiwillige, die jedoch  jeweils in einer der Familien der Jungen schlafen.
Tagsueber kommen noch ein Psychologe, eine Sozialarbeiterin und zwei Praktikantinnen ins Projekt.

Hier wurde ich direkt voll in den Arbeitsalltag eingespannt. Anfangs waren meine arbeitszeiten von 6.00h morgens bis um 22h abends. Es war sehr kalt, wie im deutschen Winter. Wir hatten nur kalte Duschen und nachts war es trotz Schlafsack, vielen Decken und vielen Klamotten sehr kalt, weil ueber meinem Fenster ein ca 1,5cm grosser Schlitz war, durch den der Wind zog. Es war also eine ganz andere Lebenssituation, als ich es gewohnt war. Trotzdem kann ich nicht behaupten, einen Kulturschock gehabt zu haben. Ich hatte es mir hier kontrastreicher im Vergleich zu Europa vorgestellt.
Generell habe ich mich im Projekt zwar willkommen gefuehlt, mir wurden meine Aufgaben und meine Verantwortung aber erst im Laufe der ersten Wochen klar, es fehlte also ein wenig an einer Einfuehrung.
Mittlerweile haben sich auch meine Arbeitszeiten geandert, es gibt warmes Wasser und mein Fenster wurde abgedichtet.

Mein Tag beginnt nun um 8:30 Uhr. Morgens helfe ich zusammen mit den anderen Freiwilligen der Sozialarbeiterin. Meine Aufgabe ist es dann zum Beispiel die Akten der hier lebenden Jungen  auf Vollstaendigkeit zu ueberpruefen oder am Computer zu vervollstanedigen. Manchmal besuchen wir auch Familien der Kinder, die nach der Schule ins Projekt kommen. Mittwochs gehen der andere deutsche Freiwillige und ich zu den Schulen der hier lebenden Jungen, um uns nach ihren schulischen Leistungen, ihrem Sozialverhalten, ihrer Puenktlichkeit und ihrer Anwesenheit zu erkundigen.
Mittags bereite ich dann zusammen mit den anderen Frewilligen den Essensraum fuer die ca. 70-100 Kinder vor, die nach der Schule zum Essen und zum Hausaufgaben machen kommen. Nach der Essensausgabe betreue ich dann offiziell eine Hausaufgabengruppe. Tatsaechlich sind wir aber oft zu wenig Betreuer, sodass ich auch noch in anderen Gruppen helfen muss, was zum einen durch die Anzahl der Kinder und zum anderen durch die Sprachbarrieren nur bedingt gut moeglich ist.
Am Nachmittag gehen die externen Kinder dann wieder zurueck zu ihren Familien, wobei sie jeden Tag die Hilfe eines Freiwilligen zur Ueberquerung der Hauptstrasse benoetigen. Danach bereitet ein Freiwilliger das “Kaffetrinken” fuer die Jungen vor. Die Kinder, die im Projekt leben brauchen oft noch mehr Zeit um ihre Hausaufgaben zu erledigen. Spaeter treiben wir dann mit den Kindern Sport oder leiten die Kinder zu anderen Aktivitaeten an. Der andere deutsche Freiwillige und ich haben beispielsweise zusammen eine Graffity-AG gegruendet. Die Kinder haben zwar Freude daran, doch koennen sich oft nicht lange konzentrieren oder lassen sich nur kurz motivieren und haben dann keine Lust mehr oder wollen lieber etwas anderes machen. Es ist generell sehr anstrengend mit einer Gruppe von fast 18 Jungen etwas auf die Beine zu stellen.
Nach der AG oder der sportlichen Betaetigung muessen die Jungs sich dann duschen. Als ich anfangs hoerte, dass die Kinder bei Fehlverhalten mit Essensendzug bestraft werden, war ich schokiert, aber mittlerweile weiss ich, dass man wenige Moeglichkeiten hat. So ist es auch beim Duschen. Die Kinder haben keine Lust sich zu duschen, aber die Kinder, die sich nicht duschen, bekommen kein Essen.
Nach dem gemeinsamen Essen organisieren wir dann noch das “Buenas Noches”. Dort sollen die Kinder beispielsweise ihren Tag reflektieren, wir  erstellen Armbaender, gucken einen Film oder bringen ihnen ein wenig Englisch oder Deutsch bei. Manchmal muessen die Jungs auch noch abends Hausaufgaben erledigen.
Um 22 Uhr endet dann mein Arbeitstag, ausser die Kinder muessen laenger als geplant Hausaufgaben machen oder der Film dauert laenger, dann kann mein Tag auch mal bis um 22:30 dauern.
Ab dieser Woche habe ich jedoch an zwei Morgenden frei, weil ich sonst zu viele Stunden arbeite. Normalerweise sollte ich zwischen 30 und 40 Stunden und nicht mehr als 8 Stunden pro Tag arbeiten. Deswegen wird sich wahrscheinlich auch noch mehr an meinen Arbeitszeiten aendern.

Die langen Arbeitszeiten und die Arbeit mit den Jugendlichen sind sehr anstrengend. Es ist dabei schade und demotivierend, dass wir fuer unsere Arbeit wenig Anerkennung, beispielsweise des Chefs, bekommen. Andererseits wird viel bemaengelt, wenn etwas nicht optimal laeuft.
Generell haben wir sehr viel Verantwortung fuer die Jugendlichen und sind oft mit ihnen alleine, was zur Folge hat, dass wir die komplette Verantwortung fuer 18 eigenwillige Jugendliche tragen.
Oft fehlt es an der Unterstuetzung von ausgebildeten und erfahrenen Personal und die Freiwilligen uebernehmen die Aufgaben, die eigentlich Hauptangestellte uebernehmen muessten.

Dadurch, dass wir im Projekt und auf dem Land leben ist es sehr schwierig, abgesehen vom Wochenende, Abstand vom Projekt zu bekommen. Die Jungen interessiert es naemlich nicht besonders, wann wir frei haben und wann wir arbeiten. Sie klopfen staendig an unsere Tuer.
Aus diesem Grund ist eine raeumliche Trennung vom Projekt und von der Freizeit in diesem Projekt empfehlenswert.

Auch meine Rolle als einzige Frau, die in  einem engen Kontakt, zum einen durch die Lebenssituation und zum anderen durch die langen Arbeitszeiten zu den Jungen steht ist sehr ambivalent zu betrachten. Auf der einen Seite ist es meiner Meinung nach sehr wichtig fuer Die Jugendlichen eine Art Mutterfigur zu haben, auf der anderen Seite kann ich nicht die Mutter von 18 Jugendlichen Jungen ersetzen. Ausserdem machen die Jungen oft zweideutige Kommentare und suchen meine koerperliche Naehe.
Vielleicht ist diese Projekt eher fuer maennliche Freiwillige geeignet. Auch ein wenig mehr Lebenserfahrung oder eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung wuerde mir glaube ich in manchen Situationen weiterhelfen.
 
Als ich mich vor meiner Ausreise naeher mit dem Projekt beschaeftigt habe und mehr Informationen von den Freiwilligen erhalten habe, die damals noch hier im Projekt lebten hatte ich die Vorstellung von Kindern, die hier leben, weil sie keine Familie haben. Tatsaechlich haben aber fast alle Kinder hier eine Familie und leben hier auf der Farm, weil sie Probleme mit ihren Familien haben. Viele Kinder sind sehr agressiv und die hier herrschende Gewalt hat mich am Anfang ziemlich schockiert.
Das Problem ist dabei, dass es ziemlich schwierig ist eine gute Beziehung zu den Kindern aufzubauen, die auf Respekt basiert.

Meine Vorbereitungszeit hat mir teilweise geholfen. Zum Beispiel hatte ein Junge ein Armband mit einem Harkenkreutz gekauft, weil es ihm einfach gut gefiehl, ohne die Hintergruende zu kennen. Bei den Erklaerungen zur Bedeutung kam natuerlich die Geschichte Deutschlands zur Sprache. Obwohl ich mir vorher dessen bewusst war, dass das Thema mich hier im Ausland konfrontieren wuerde fuehlte ich mich persoenlich beschaemt, war aber trotzdem froh, dass dieses Thema vorher beim Vorbereitungsseminar bereits angesprochen und diskutiert wurde.

Alles in allem gibt es hier gerade zwar interne Probleme in meinem Projekt und ich bin deswegen nicht immer gluecklich damit, jedoch bin ich gluecklich, dass ich vor ueber einem Jahr die Entscheidung getroffen habe einen Freiwilligendienst im Sinne eines Lerndienstes zu leisten, denn ich glaube hier schon sehr viel fuer mein weiteres Leben gelernt zu haben!

Samstag, 27. November 2010

Heimweh hat man nicht nach verlorenen Orten, man hat es immer nur nach einer verlorenen Zeit!

Jetzt bin ich schon ueber 3 Monate hier in Ecuador und es wird schon Zeit fuer meinen ersten Zwischenbericht fuer das WELTWAERTS-Programm, den ich dann spaeter auch hier auf dem Blog veroeffentlichen werde!

Leider gibt es im Moment viele Probleme in dem Projekt, in dem ich arbeite. Das Projekt wird von den Freiwilligen hier geleitet, obwohl wir eigentlich nur zur Unterstuetzung dienen sollten.
Daraus resultieren fuer uns viel zu lange Arbeitszeiten, so gut wie keine Freizeit und die Verantwortung fuer 18 Jugendliche. Auch die Zusammenarbeit mit unserem Chef,  mit dem Psychologen, der Sozialarbeiterin und den anderen Freiwilligen als Team klappt nicht immer optimal.

Es ist schon oefter vorgekommen, dass unser Chef James vor den Kindern schlecht ueber uns geredet hat. Fuer uns als Freiwillige ist es sowieso schon schwierig Respekt von den Kindern zu erhalten, da sie aus ziemlich schwierigen Verhaeltnissen kommen und dementsprechend keine vorbildliche Erziehung genossen haben. Wenn James dann auch noch schlecht ueber uns redet nutzen die Kinder das natuerlich fuer sich aus. Sie meinen dann das Recht zu haben unsere Arbeit zu kretisieren und uns zu sagen, was wir zu tun haben.

Ausserdem haben wir hier sehr wenig Rechte. Wir stehen in vielen Dingen UNTER den Kindern. So duerfen wir beispielsweise nicht die Musikanlage benutzen, denn sie koennte ja kaputt gehen, die Kinder jedoch schon. Auch beim Essen kommen zuerst die Kinder und dann wir zum Zuge. Ausserdem duerfen die Kinder laenger und oeffter das Internet benutzen.

Unser Chef meckert leider viel an unserer Arbeit rum und meint wir wuerden nicht genug arbeiten (bei einem Tag von ueber 13 Stunden!).

Ausserdem haben wir nun jetzt nur noch einen Schluesselbund fuer alle Freiwilligen, was heisst, dass wir staendig nach den Schluesseln suchen muessen und manchmal hat sie dann jemand aus Versehen mitgenommen, als er die Granja verliess.
Das Schluesselsuchen faengt schon morgens um 8h an (wir haben zwar bis 8:30 frei, aber nach 8h gibt es fuer uns kein Fruehstueck mehr, wenn dann ueberhaupt noch was da ist).
Die Koechin ist dann gerade zu Hause und die Kueche zu. Dementsprechend brauchen wir natuerlich die Schluessel, die natuerlich ueberall sein koennten. Wenn sie nicht aufzufinden sind koennen wir erstmal nichts essen.

Wir duerfen nun auch nur noch einmal in der Woche waschen. Jeder hat seinen festen Waschtag und das Waschpulver sollen wir jetzt auch selber bezahlen, mit dem Argument, dass es kaum mehr als ein Bier im Monat kosten wuerde. Wobei wir natuerlich keinen Alkohol konsumieren und keine Zigaretten bei uns rauchen duerfen. James selbst natuerlich schon, obwohl er behauptet es nicht zu tun.
Die Regeln fuer die nationalen Freiwilligen sind noch strenger. Sie duerfen  generell nicht rauchen und nicht trinken und keine Freundin haben. Ausserdem haben sie nie frei (keine Wochenenden), ausser an Weihnachten fuer ein paar Tage.


Desweiteren kommt James auch immer ohne anzuklopfen in unser Haus gestuermt, wenn ihn wieder irgendetwas stoert. Was bedeutet, dass wir noch weniger Privatsphaere haben, als wir sowieso schon haben, weil immer irgendein Kind an unsere Tuer klopft und etwas moechte.

Naechste Woche Montag oder Dienstag haben wir ein Gespraech mit allen Mitarbeitern, dem Padre, Vladimir (einer wichtigen Person aus dem Projekt aus Quito) und der Leiterin von meiner Organisation hier.
Wenn sich die Umstaende nicht verbessern, dann ziehen Ciko und ich in eine Gastfamilie, um nicht staendig arbeiten zu muessen. Wenn das trotzdem noch nicht hilft, dann wechseln wir das Projekt in ein anderes Projekt nach Quito.

Das Alles soll sich bis zum 20. Dezember entschieden haben.

Also bis dann, liebe Gruesse!

Donnerstag, 4. November 2010

Mein Alltag im Projekt

Hallo ihr Lieben!

Damit hier auf meinem Blog nicht der Eindruck entsteht, ich wuerde hier nur reisen und das Leben geniessen, schreibe ich euch heute ein wenig von meinem Alltag hier im Projekt "Chicos de la calle" der Salesianos auf der Granja (Farm) Don Bosco in der Naehe von Ambato.

Mein Tag beginnt um halb acht, wenn ich aufstehe. Danach mach ich mich fertig und fruehstuecke (oft leider Reis!), um dann um halb neun ins Oficina (Buero) von der Sozialarbeiterin Diana zu gehen. Sie teilt mir dann mit, was es am Vormittag zu tun gibt. Die Kinder sind zu der Zeit meistens in der Schule, obwohl sie ziemlich oft aus den verschiedensten Gruenden frei haben. Wenn das der Fall ist oder wenn neue Jungs ins Projekt gekommen sind, die noch keinen Schulplatz haben, muessen die anderen vier Freiwilligen (Hermel, Andres, Kevin, Ciko) und ich die Kinder beschaeftigen. Dann machen wir beispielsweise mit den Kindern Sport, rauemen die Haeuser auf, putzen oder betreuen die Kinder bei den Hausaufgaben. Wenn die Kinder allerdings in der Schule sind, teilt mir Diana andere Aufgaben zu. Oft muss ich zur escuela (Grundschule) oder zum colegio ( weiterfuehrende Schule), um mich zu erkundigen, ob die Jungs, die auf der Granja leben und  zwischen 11 und 16 Jahre alt sind, sich gut in der Schule verhalten und wie ihre Noten sind. Dafuer gehe ich meistens mit einem der nationalen Freiwilligen zur Schule. Alleine wuerde ich noch nicht alles verstehen, was die Lehrer erzaehlen. 

Einmal bin ich auch zusammen mit meinem Chef  James und Hermel zu einer escuela gefahren. Da der Chef mit war, sind wir mit dem Auto gefahren. Sonst laufen wir oder nehmen den Bus. Auf jeden Fall sassen Hermel und James, der oft auch nur "injeniero" genannt wird, weil er studiert hat, vorne. Wir unterhielten uns ein wenig und James fragte mich, ob ich denn eigentlich ausziehen wuerde, wenn ich wieder nach Hause kaeme. Daraufhin sagte ich, dass ich nach diesem Jahr gerne studieren moechte und deshalb in eine andere Stadt ziehen werde und dann ohne meine Eltern leben werde. Ausserdem sagte ich, dass das in Deutschland so ueblich sei. (In Ecuador leben die meisten Frauen bei ihren Familien, bis sie heiraten und dann mit ihrem Mann zusammen ziehen. Deswegen lebt beispielsweise die Sozialarbeiterin (24 Jahre) auch noch bei ihrer Familie.)
Daraufhin fing James an zu lachen und stubste Hermel an und prustete lachend: "Ach guck, das ist ja wirklich so wie in den Filmen!"

Falls wir morgens nicht in die Schule muessen, fahre ich mit einkaufen, bereite den weiteren Tag vor, helfe in der Kueche, sortiere die Akten der Kinder oder mache etwas am PC. Insgesammt mache ich zwar eigentlich immer den kompletten Morgen etwas, aber meine Arbeit koennte genau so gut, die Sozialarbeiterin machen oder der Psychologe, der leider Hauptberuflich in Facebook arbeitet, anstatt sich ernsthaft um die Probleme und Angelegenheiten der Kinder zu kuemmern.
Auf jeden Fall haette ich die Vormittage gerne frei, denn mein Tag faengt hier gerade erst an. Gina, die Chefin von Vase, meiner Organisation hier in Ecuador wird in den naechsten Tagen mit dem Padre (Pater) der Salesianos reden und fragen, ob Ciko und ich die Vormittage frei bekommen.

Um 12:45h bereiten wir dann den Essensraum fuer die Jungs der Granja und ca. 70 weitere Schulkinder vor. Das heisst: Stuehle runterstellen, Tische abwischen, Becher und Loeffel verteilen, Jugo (Saft) und Suppe verteilen und das Essen aus der Kueche rueber tragen.
Um 13:15 sollen sich dann die Kinder vor dem Essensraum formatieren. Die Jungs in eine Reihe, die Maedchen in einer Reihe und die Jungs der Granja ( es sind nun 20, da wieder 2 neue gekommen sind) in eine extra Reihe. Damit sie wissen, wann es Essen gibt, wird die Sirene, die sich anhoert wie eine Feueralarm und ziemlich laut ist, aktiviert.
Nachdem sich alle formatiert haben, teilen wir manchmal noch Haendedesinfektionszeug fuer die Kinder aus, dann wird gebetet und manchmal noch ein kleines Spiel gespielt. Danach duerfen die Kinder dann in den Essensraum und wir verteilen das Essen, was immer Reis mit Huehnchen und ein wenig Salat ist. Wenn jedes Kind etwas gegessen hat, gehen wir  mit dem uebrig geblebenen Essen rueber in die Kueche und essen selber etwas. Das Essen ist dann natuerlich meistens mehr oder weniger kalt und viel Zeit zum Essen bleibt auch nie, denn um 14:10 geht es schon mit der Hausaufgabenbetreuung weiter. Dort habe ich eine tolle Gruppe, bestehend aus ca. 10 Kindern ( auch Maedchen!!!). Die Kinder meiner Gruppe sind ca. 9 Jahre alt und in der dritten Klasse. Die Hausaufgabenbetreuung macht sehr viel Spass, auch wenn es teilweise schwierig fuer mich ist, ihre Hausaufgaben und Fragen zu verstehen. Das Ganze dauert dann bis 15:45, wobei die Kinder spielen gehen koennen, wenn sie fertig sind (eigentlich sollen sie dann lesen oder lernen, das funktioniert aber natuerlich nicht und finde ich auch nicht sinnvoll, die Kinder wollen auch mal spielen).
Da vor der Granja eine grosse Strasse ist, die die Kinder ueberqueren muessen, muss jeden Tag ein anderer Freiwilliger mit zur Strasse gehen. Vorher muessen sich die Kinder wieder formatieren und beten, was ziemlich nervig ist, weil die Kinder keine Lust haben zu kommen und sich zu formatieren.

 Generell ist jeden Tag ein Freiwilliger verantwortlich dafuer, dass alles funktioniert. Mein verantwortlicher Tag ist immer Donnerstags. An sich finde ich das, mit den verantwortlichen Tagen schon sinnvoll, allerdings wird man dann auch schnell fuer Dinge verantwortlich gemacht, die man nicht haette verhindern koennen oder die andere verbockt haben. Man kann ja nicht immer ueberall sein, dafuer ist die Granja auch einfach zu gross.

Um 16h geht es dann weiter mit den AGs. Dienstags und Donnerstags haben Ciko und ich zusammen eine Grafitty-Ag gegruendet, die wirklich gut bei den Jungs ankommt. Zunaechst ueben sie noch Zeichnen und in ein paar Wochen wollen wir dann Sprayen. Wenn die AG vorbei ist, wollen wir vielleicht eine Zirkus-AG gruenden, weil die Jungs zum Beispiel ziemlich gut jonglieren koennen und es auch gerne machen (vielleicht haben so auch manche frueher ihr Geld an roten Ampeln auf der Strasse verdient?) An den anderen Tagen ist Sport, wobei die Jungs dann meistens Fussball spielen. Manchmal fuehren wir auch Aktionen durch. Wir waren schonmal mit ein paar Kindern im Zentrum ein Eis essen. Ein anderes Mal haben wir eine Muellsammelakrion durchgefuehrt, wobei jedes Kinder Muellsaecke und eine Stunde Zeit bekam. Am Ende wurden dann die Muellsaecke gewogen und die ersten drei Gewinner gekuehrt. Oder wir arbeiten auf den Feldern mit den Kindern oder pflanzen etwas.

Zwischendurch gibt es dann noch eine Art Kaffetrinken, das entweder aus einer Frucht oder Popcorn besteht, dass der verantwortliche Freiwillige zubereiten oder holen, aber vor allem Austeilen muss. Ciko und ich haben abgefangen aufzuschreiben, wer schon etwas bekommen hat, weil die Kinder sonst immer versuchen mehr zu bekommen oder behaupten sie haetten noch nichts gehabt. Wenn etwas uebrig bleibt muessen wir auch immer gut drauf aufpassen, weil die Kinder leider ziemlich schnell und gut Dinge verschwinden lassen koennen.

Nach den AGs muessen die Jungs sich dann um 18h duschen, wozu sie leider gar keine Lust haben. Viele verstehen auch nicht, warum man sich denn duschen muss und haben ein anderes Hygieneverstaendnis und halten das Argument, dass sie nicht gut riechen weder als beleidigend noch als ueberzeugend. Somit ist diese Zeit meistens die stressigste. 

Um ca. 19:00 gibt es dann Essen, das von einer anderen Koechin, als morgens und mittags zubereitet wird, die total lieb ist. Danach muessen die Kinder, die den Dienst haben noch beim Kuechendienst helfen.

Nach dem Essen ist dann noch das "Buenas noches", bei dem wir Armbaender machen, den Kindern ein wenig Deutsch und Englisch beibrigen, etwas basteln, einen religioesen Film gucken, Gitarre spielen und singen oder Mandalas malen, je nachdem, welcher Tag es gerade ist.
Das Mandala malen zur entspannenden Musik hat wirklich gut funktioniert. Die Jungs waren relativ leise und ruhig. Falls noch jemand eine gute Idee hat, was wir beim buenas noches machen konnten, bin ich immer fuer gute Tips dankbar ;).

Um 22h muessen die Kinder dann schlafen.

Wir haben das "Systema de Ficha", vergleichbar mit dem aus der Paedagogik bekannten TOKEN-System, der vorherigen Freiwilligen uebernommen. Das heisst, die Kinder bekommen fuer alles, was sie am Tag machen, also vom buenas dias bis zum buenas noches Smileys, die entweder gluecklich, normal oder traurig gucken. fuer 20 kinder und ca 8 Kriterien ist das ziemlich viel Arbeit. Die Tafel, auf die wir die ganzen Smileys kleben ist ca 1,2 mal 1,8m gross und hat dem entsprechend sehr viele Smileys. Am Ende der Woche bekommen die Gewinner des Systems dann einen Preis, z.b. Pizza oder Pfannekuchen. Mit schlechten Smileys zu drohen klappt daher recht gut, wenn die Kinder wieder Dinge machen, die sie nicht tun sollen. Ein Kind hat sich seit wir dieses System eingefuehrt haben um 180 Grad gewendet und letztes Mal sogar gewonnen! Auf jeden Fall muessen wir dann abends noch die Smileys aufkleben, wobei dabei oft einer der Freiwilligen einschlaeft (die nationalen Freiwilligen muessen schon um 6h aufstehen, um die Kinder zu wecken).

Auf jeden Fall habe ich deswegen keine Zeit, um mal aus dem Projekt zu kommen und hoffe sehr bald die Vormittage frei zu bekommen, um dann irgentetwas sportliches zu tun ( 3 mal Reis am Tag haben seine Spuren hinterlassen), nach Ambato ins Zentrum zu fahren und zur Sprachschule zu gehen.

So nun wisst ihr, was ich hier den ganzen Tag so treibe. Um so wichtiger sind mir deswegen auch die Wochenenden, an denen ich hier mal weg komme, denn im Projekt zu wohnen ist schon anstrengender, lauter und stressiger, als ich es mir vorgestellt hatte. Generell ist es hier als einzige Freiwillige unter pubertierenden Jungen sehr anstrengend und muehsam. Nach dem Jahr bin ich auf jeden Fall abgehaertet, was Hygiene, dumme Sprueche, Gewalt und so einiges mehr angeht

Nun zu meinem letzten Wochenende! Am Montag und Dienstag waren Feiertage und so habe ich am Samstag gearbeitet um dann am Montag noch frei zu bekommen. So ging es dann am Samstag abend aus fuer mich nach Cuenca. Ich bin das erste mal so lange (7h) alleine Bus gefahren. Dort habe ich mich dann mit fast allen Freiwilligen aus Quito getroffen. Am langen Wochenende waren in Cuenca Fiestas mit viel Musik, Konzerten, Parties und tollen Maerkten. Ausserdem  waren wir in einem Naturschutzpark und sind dort auf einen Berg gestiegen, was bei der Hoehe ziemlich anstrengend war und teilweise auch ziemlich steil.  


Das Wochenende war rundum super! Ich bin am am Mittwoch abend wieder zurueck gefahren und muss heute wieder arbeiten. 

Jetzt ist der Eintrag sowieso schon viel zu lang geworden und meine Internetverbindung weg. Mal schauen, wann ich den Eintrag dann veroeffentlichen kann! 

Liebe Gruesse nach Deutschland!

Montag, 18. Oktober 2010

Neue Fotos!

Ich habe nun bei den verschiedenen Blog-Eintraegen die Fotos ergaenzt. Also viel Spass beim Gucken!

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Celebra la vida!

Jetzt ist es mal wieder an der Zeit von den Neuigkeiten hier aus Ecuador zu berichten. Die politische Lage hat sich hier wieder beruhigt und ich habe von dem Trubel hier in Ambato auch nicht viel mitbekommen. Eines Nachts fuhren viele Panzer richtung Quito, aber ich habe das Projekt fuer das Wochenende nicht verlassen.

Letztes Wochenende war ich mit mehreren anderen Freiwilligen in Mindo. Die Stadt liegt ca 2,5 Stunden nord-westlich von Quito entfehrnt. Am Freitag bin ich deswegen zunaechst zu meiner alten Gastfamilie gefahren und habe dann dort uebernachtet. Am naechsten Tag bin ich frueh morgens aufgestanden um mich in Quito mit den anderen zu treffen. Von dort aus haben wir dann einen Direktbus nach Mindo genommen. Dort angekommen suchten wir uns zuerst einmal ein Hostel. Da wir so viele Freiwillige waren, hatten wir eine ganze offene  zweistoeckige Holzhuette mit Haengematten auf der Terasse fuer uns alleine.
Nachdem wir uns ein wenig eingerichtet hatten ging es dann mit dem Pickup zum "Canopy". Beim Canopy wandert man zunaechst einen Berg hinauf und laesst sich dann an mehreren Seilbahnen (bei uns waren es 13) ueber den Dschungel gleiten. Die einzelnen Draehte sind mehrere hundert Meter lang und ziemlich hoch ueber dem Dschungel.


Ausserdem wird man auch ziemlich schnell. Man hat aber auch Handschuhe an, die eine Verstaerkung habem, sodass man abbremsen kann. Spaeter sind wir dann auch zusammen mit einem Guide gefahren und konnten dann einmal kopfueber ueber den Dschungel fahren und der Guide hat dann noch zusaetzlich mit den Beinen gewackelt. Das nannte sich Mariposa, also Schmetterling.

Oder mit dem Oberkoerper vorraus ueber dem Dschungel schweben, das nannte sich Superman. Ist schwierig zu beschreiben, aber ich hoffe ihr koennt euch ein wenig ein Bild davon machen, denn mit dem Bilder hochladen klappt es ja immernoch nicht. Am gleichen Tag waren wir dann noch in einem Hostel, bei dem Schokolade hergestellt wird und haben uns die Vorgehensweisen angeschaut und einzelne Sachen probieren koennen. Zum Schluss gab es dann noch einen kleinen Brownie und eine heisse Schokolade. Der Brownie und die Schokolade stellten eine grosse Motivation fuer die Fuehrung dar ;). Hier gibt es leider meistens nur Nestle-Schokolade zu kaufen, die nicht besonders gut schmeckt. Angeblich soll es auch Rittersport-Schokolade in groesseren Malls in Quito fuer ueberteuerte drei dollar geben. Auf jeden Fall vermisse ich die gute alte Milka-Schokolade schon sehr.
Naja, abends waren wir dann noch Pizza essen und haben den Abend dann in unserem Hostel im Gruenen verbracht.
Am naechsten Tag sind wir dann gegen acht Uhr aufgestanden, haben superlecker im Hostel gefruehstueckt und sind dann los, um das Dschungelfeeling zu erleben. Durch diesen sind wir zu einem Wasserfall gelaufen. Dort gab es eine laengere Steinrutsche und eine Klippe, von der man springen konnte, Die Klippe lag direkt vor dem Wasserfall, sodass das Wasser ziemlich aufgewuehlt war. Angeblich sollte die Hoehe der Klippe 15m betragen, aber es waren wohl eher 10m. Das Problem war zusaetzlich, dass das Wasser unten nicht sehr tief war (vielleicht 4m?). Auf jeden Fall bin ich gesprungen :).

Danach haben wir zu Mittag gegessen, unsere Sachen aus dem Hostel geholt und sind dann in die "Innenstadt" (Mindo ist sehr klein) gelaufen. Dort haben wir dann noch einen Saftmilchshake getrunken und sind dann um 17h zurueck nach Quito gefahren. Zum Glueck hatten Ciko und ich ausgemacht, dass wir erst am Montag morgen um 9:30 im Projekt sein mussten. Das hiess dann fuer mich um 5h morgens wieder aufstehen.
Auf jeden Fall war es ein super Wochenende und naechstes Wochenende (also schon morgen!) geht es dann nach Baños. Ein Freiwilliger (mein ehemaliger Gastonkel ;) ) feiert dort seinen Geburtstag und man kann dort sehr viel unternehmen.



Eigentlich wollte ich auch nochmal genauer von meinem Tagesablauf berichten, aber jetzt habe ich schon so viel geschrieben und ich muss auch noch 20 mails beantworten, deswegen verschiebe ich das dann auf ein anderes mal ;).

Macht es gut!

Montag, 27. September 2010

¡ Vamos a (la) Playa(s) ?

Hallo zusammen!

Nun finde ich endlich wieder die Zeit um Neuigkeiten zu posten. Das vorletzte Wochenende ist nach Plan verlaufen, ich habe meine alte Gastfamilie wieder gesehen und war mit einem Freiwilligen auf dem Teleferiqo (bis auf den Pinchincha hoch sind wir nicht mehr). Leider hat die Fahrt bis nach Tumbaco zu meiner Gastfamilie 5 Stunden gedauert. Bis ins Zentrum von Quito dauert es von Ambato aus ca. 4 Stunden. Sind halt leider doch ziemlich abgelegen hier auf der Farm.
Ansonsten gab es leider wieder Fischsuppe, zur Feier meiner Wiederkehr und warm duschen konnte ich leider nicht, weil das Gas alle war. Aber ansonsten war es schoen mal wieder in Quito zu sein und die anderen Freiwilligen wieder zu sehen.



Letztes Wochenende waren wir dann in Playas, einem Ort in der naehe von Guayaquil, 5 Minuten vom Strand entfernt. Unsere Unterkunft war von Palmen umgeben und das Wetter war super. Es war ein Treffen mit allen Freiwilligen, die in einem Strassenkinderprojekt der Salesianos in Ecuador arbeiten. Es gibt 5 verschiedene Projekte: in Ambato, Quito, Guayaquil, Esmeraldas und Cuenca. Die nationalen Freiwilligen sind hier ausschliesslich maennlich. Manche von ihnen wollen spaeter einmal ein Padre (Pater) werden. So kam es, dass ausser mir nur zwei weibliche Freiwillige dort waren.
Am Freitag ging es um 14h los nach Quito, in das Strassenkinderprojekt der Salesianos dort. Wir haben zusammen zu Abend gegessen und sind dann mit dem Pickup zum Busbahnhof gefahren, von da aus es dann nach Guayaquil und von dort aus nach Playas ging. Von hier nach Quito sind es 4 Stunden Fahrt, von da aus nach Guayaquil nocheinmal acht Stunden und von Guayaquil nach Playas nocheimal zwei Stunden.
So haben wir also die ganze Nacht im Reisebus verbracht. Am Samstag gab es dann einige Informationen ueber die Arbeit mit den Kindern, Don Bosco und vielem mehr. Ich konnte leider nicht immer alles ganz nachvollziehen, weil das Programm komplett auf Spanisch war. Ausserdem wurde viel gesungen und Filme geschaut. Mittags waren wir dann am Strand, haben verschiedene Spiele gespielt und im Pazifik baden. Zum Essen gab es sogar mal ausnahmsweise keinen Reis mit Huehnchen (gibt es im Projekt Mittags und Abends und manchmal sogar zum Fruehstueck!), sondern Reis mit Meeresfruechten. Das war eine schoene Abwechslung.
Am Sonntag gab es dann noch verschiedene andere Themen, ueber die diskutiert wurde, eine Messe und wir waren nocheinmal kurz am Strand.
Nachmittags sind wir dann nach Guayaquil gefahren und haben an einer Stadtrundfahrt teilgenommen und das Projekt dort besucht. Ich habe bisher nur schlechtes ueber Guayaquil gehoert, weil es sehr gefaehrlich sein soll und sehr schmutzig, einfach nicht schoen. Auf mich machte es einen positiven Eindruck, aber ich habe die Stadt auch nur im Dunkeln erlebt. Abends sind wir dann von dort aus direkt nach Ambato zurueck gefahren und haben uns den grossen Umweg ueber Quito gespart, sodass wir nur 6 Stunden brauchten.




Nun bin ich ein wenig muede, weil ich zwei Naechte im Bus verbracht habe und heute wieder ganz normal aufstehen musste.

Fotos folgen in den naechsten Tagen, wenn ich die Zeit dazu finde sie hochzuladen :)

Mittwoch, 15. September 2010

Hace frio!

Nun bin ich seit gut eineinhalb Wochen im Projekt "Chicos de la Calle" in Ambato angekommen.
Das Projekt und mein Tagesablauf sind in etwa so, wie ich es schon unter der Rubrik "Das Projekt" vor der Abreise beschrieben habe.

Die Granja (Farm) auf der ich hier lebe ist sehr gross mit vielen angrenzenden Feldern. Es gibt hier Kuehe, Hunde, Gaense, Huehner, Meerschweinchen und Kaninchen.

Die Wohnflaeche ist in 12 mehr oder weniger gleich geschnittene Bugalows aufgeteilt. Es erinnert auf den ersten Blick ein wenig an einen Ferienort ( natuerlich weniger luxurioes ).
Jeweils acht Jungen teilen sich ein Bungalow, sodass es zwei Bungalows fuer die Kinder gibt. Die nationalen Freiwilligen schlafen ebenfalls bei den Jungen.

Ciko (der andere Freiwillige) und ich teilen uns ebenfalls ein Bungalow. Wir haben jeder ein kleines Zimmer mit einem Schrank, einer Kommode, einem Bett und einem Hocker als Nachtschraenkchen. Es gibt noch ein drittes dieser Zimmer fuer Besucher oder falls die nationalen Freiwilligen sich tagsueber ausruhen wollen oder ihre freien Tage haben. Die nationalen Freiwilligen haben am Donnerstag und Freitag frei und Ciko und ich haben nun zum Glueck doch die Wochenende frei :).
Ausserdem gibt es einen groesseren Aufenthaltsraum it einem angrenzenden Flur, ein Badezimmer ( mittlerweile sogar mit warmen Wasser, wenn man das Licht aus hat und den Hahn nur ein bisschen aufdreht!) und einen Raum, in dem die ecuadorianischen Freiwilligen ihre Klamotten haben.
Ciko und ich haben uns aus Matratzen und einem gefundenen Moskitonetz ein Sofa mit Sternenhimmel gebaut. So viel erst einmal zu meiner Wohnsituation.




Zum Glueck sind momentan drei nationale Freiwillige im Projekt, sodass wir uns die Arbeit teilen koennen.

Ansonsten ist es hier leider immer sehr kalt und ich muss mir auf jeden Fall eine Muetze, Handschuhe und warme Socken kaufen.

Naechstes Wochenende fahre ich nach Tumbaco, zu meiner frueheren Gastfamilie. Am Freitag abend gehe ich dann mit ein paar Freiwilligen in Tumbaco feiern. Samstag werde ich dann mit zwei anderen Freiwilligen den Pinchincha bezwingen ;) und abends feiern wir in der Mariscal in einen Geburtstag rein.

So weit zu meinen Plaenen! Ich hoffe es geht euch allen gut :)

Donnerstag, 2. September 2010

Oohh...wie schoen ist Ecuador!

... und es riecht von oben bis unten nach Bananen! Die Fruechte hier sind super und schmecken viel intensiver als in Deutschland. Auch ansonsten ist das Essen hier super. Es wird viel Reis mit Huehnchen, Mais und Gemuese gegessen. Dazu gibht es meist einen Tee oder einen Jugo (selbstgemixten Fruchtsaft), wobei die Getraenke viel gezuckert werden.
Ausserdem gibt es mittags meist eine Suppe mit Gemuese, Haehnchen, Reis oder Fisch (beinahe unzerkleinert!), wobei ich es noch nicht so ganz verstanden habe, wie ich ein halbes Haehnchen mit einem Plastikloeffel oder einen gefuehlten ganzen Fisch mit vielen Graeten mit einem Loeffel aus einer Suppe essen soll.
Die Portionen sind auch mehr als ausreichend. Auch Essen zu gehen und ein Menue (Suppe, Hauptspeise, Nachtisch (meist eine Frucht) und ein Saft) kostet hier nur um die 2 US$, ist also ziemlich guenstig!
Nach dem Spanischunterricht war ich deswegen meistens mit den anderen Freiwilligen zusammen etwas essen. Ausserdem habe ich zusammen mit ein paar Freiwilligen an einem Salsakurs teilgenommen. Das war zirmlich lustig! Nun ist der Spanischkurs beendet und am Montag fahre ich nach Ambato und dann startet endlich das Projekt. Ich freue mich schon total, dass das Projekt dann endlich losgeht. Auf der anderen Seite finde ich es aber auch etwas schade, dass ich dann so weit von den anderen Freiwilligen weg bin, weil die meisten in einem Projekt in und um Quito arbeiten werden. Ausserdem habe ich an den Wochenenden nicht frei, sondern stattdessen am Montag und Dienstag. Das heisst, dass ich mich normalerweise auch nicht am Wochenende mit den anderen Freiwilligen treffen kann. Wenn ich aber mal am Wochenende frei haben moechte, dann soll ich das zwei Wochen lang vorher anmelden, damit dann genug Betreuer fuer die Kinder am Wochenende da sind.
Trotzdem glaube ich, dass die Wochenenden toll werden, weil dann nur die Freiwilligen und die internen Kinder da sein werden. Die anderen Mitarbeiter des Projekts haben dann frei. Das heisst die Wochenenden sind auch besonders wichtig um eine gute Beziehung zu den Kindern aufzubauen. An den Wochenenden werden wir dann zusammen etwas aus den Essensvorratsresten  der Woche kochen und Sonntags Ausfluege unternehmen.
Ausserdem habe ich die Vormittage frei, wenn die Kinder in der Schule sind. Da moechte ich dann vielleicht wieder einen Salsakurs besuchen, aber eventuell einen, bei dem man im Kreis und nicht in Paaren tanzt. Oder ich moechte weiterhin einen Spanischkurs besuchen, um schneller Spanisch zu lernen und es auch schreiben zu koennen. Am Ende des Jahres moechte ich dann vorraussichtlich einen Sprachtest absolvieren.
An meinen freien Tagen moechte ich dann ein wenig reisen oder nach Quito fahren (ich bekomme sogar 10$/Monat Fahrtengeld!). Ich werde in dem Projekt arbeiten, in dem man von allen Projekten hier in Ecuador von meiner Organisation (VASE-Voluntariado Para la Ayuda Social Del Ecuador) am meisten arbeiten muss, aber dafuer werde ich auch viel vom laendlichen Lebne ausserhalb Quitos mitbekommen.
Morgen werden alle Freiwilligen zusammen ein ecuadorianisches Picknick veranstalten, wobei jeder etwas typisch ecuadorianisches zum Essen mitbringen soll. Ich wohne mit zwei anderen Freiwilligen  (einem aus Deutschland und einem aus Miami) zusammen in einer Gastfamilie und wir haben uns ueberlegt einen Ensalada de Fruta (Frucht/Obstsalat) mitzubringen.
Am Samstag wollen wir dann zusammen zur Mitte der Welt fahren. Ausserdem waren wir schon in Otavalo, einem indigenen Markt, bei dem ich mir eine Tasche, einen Schal und ein kleines Portmonaise fuer das Kleingeld zum Busfahren (kostet meist zwischen 25 und 35 cent) gekauft habe.
Wir waren auch auf einem total klaren Kratersee in einer atemberaubenden Landschaft Boot fahren  und bei einem riesigen Wasserfall. Das war alles ziemlich beeindruckend, wobei die Natur hier sowieso total schoen ist. Auch Quito gefaellt mir gut. Es gibt viele Palmen, Parks und Gruenflaechen. Auch die Infrastruktur ist ziemlich gut. Es gibt sehr viele Busse, wobei der Verkehr ziemlich caotisch ist und ich hier auf keinen Fall Auto fahren wuerde!
Ansonstenh waren wir auch schon in nder Mariskal (einem beliebten Gringoviertel) feiern.
Also, wie ihr seht geht es mir hier sehr gut und es kommt keine Langeweile auf.
Heute habe ich frei und bin deswegen endlich dazu gekommen hier von den wichtigsten Dingen zu berichten.
Ich hoffe es geht euch allen gut und ich freue mich immer ueber Mails, kann sie auch zwischendurch lesen, doch die zeit reicht leider nicht immer fuer eine direkte Antwort und die Internetverbindungen sind oft schlecht. Gleich holen mich die anderen beiden Freiwilligen aus meiner Gastfamilie hier im Internetcafe ab und wir fahren in den Nachbarort und treffen uns dort noch mit anderen Freiwilligen. Eine Freiwillige aus der Schweiz ist eine gelernte Friseurin und einige wollen heute von ihr die Haare geschnitten bekommen. Liebe Gruesse nach Deutschland!

Samstag, 21. August 2010

Zweiter Versuch....

Hallo ihr Lieben!
Ich bin gestern gut bei meiner Gastfamilie in Tumbaco angekommen.
Zum Glueck hat meine Gastmutter einen Laptop, den ich benutzen darf. Leider kann ich meine e-mails zwar lesen, aber nicht beantworten. Der PC stuerzt dann immer ab. Wenn ihr mir eine sms an meine neue Handznummer schreiben wollt, dann vergesst bitte nicht die Vorwahl von Ecuador. Ansonsten geht es mir hier sehr gut. Montag geht dann der Spanischkurs los. Ich wohne bei einer alleinerziehenden Lehrerin und ihrem Sohn Jose. Unter uns wohnt ein anderer Freiwiliger bei den Grosseltern meiner Gastmutter. So koennen wir dann ab Montag zusammen zum Spanischkurs fahren.
Hatten einen Salsaschnupperkurs beim Orientationcamp, das hat ziemlich viel Spass gemacht. In Ambato moechte ich auch einen belegen. Aus den Galapagos-Inseln wird wohl nichts mehr, weil es vermutlich tausendsechshundert dollard kostet. also ca 1300 euro. Dienstag kriegen Ciko und ich noch mehr Informationen ueber unser Projekt. Hatten auch eine Schnitzeljagt durch Quito, wobei wir u.a. Taxi fahren mussten und manche von uns, ich zum Glueck nicht, schon den Gringoaufpreis zahlen mussten. An sich ist Taxifahren hier super billig, ebenso wie Bus fahren.
So, ich hoffe, dass ich den Post nun abschicken kann, bevor alles abstuerzt!

Donnerstag, 19. August 2010

...

Morgen geht es zur Gastfamile, bei der ich 2 Wochen lang, waehrend meines sprachkurses, wohnen werde!
Heute kam meine Regenjacke zum ersten mal zum Einsatz! Ansonsten habe ich leider im Moment keine Zeit viel zu schreiben. Gleich geht das Programm weiter... Liebe Gruesse nach Deutschland!

Dienstag, 17. August 2010

Mein erster Post aus Ecuador

So, nun bin ich endlich in Ecuador angekommen und schreibe hier aus einem sehr langsamen Internetcafe.
Der Flug war sehr anstrengend, aber dafuer landeten wir unerwarteter weise auf den Niederlaendischen Antillen. Dort hatten wir dann kurzen Aufenthalt. Dann flogen wir ueber Quito hinweg nach Guayaquil und dann nach Quito zurueck.
Also bevor hier gleich alles abstuerzt wisst ihr nun schonmal, dass alles okay ist.
Meine ersten Eindruecke sind sehr positiv, auch wenn es bisher sehr spanisch aussieht.
Liebste Gruesse vom anderen Ende der Welt!!!

Montag, 16. August 2010

Time to say goodbye!

Nun sind meine letzten Stunden auf deutschem Boden angebrochen. Um 15 Uhr werde ich  nach Düsseldorf fahren, um von dort aus über Amsterdam in die Hauptstadt Ecuadors, Quito, zu fliegen!

Von dort aus werde ich versuchen bei nächster Gelegenheit Neuigkeiten auf das Blog zu schreiben.

Bevor meine ersten Nachrichten aus Ecuador kommen möchte ich schonmal erwähnen, dass meine Erfahrungen, die ich dort machen werde natürlich subjektiv sind und keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben ;). Ich möchte kein stereotypes Bild von "dem typischen Ecuadorianer" vermitteln, sondern euch von den Menschen, die mir dort begegnen werden, erzählen.

Ihr könnt mir natürlich gerne hier auf dem Blog Nachrichten hinterlassen, aber mir auch gerne e-mails schicken :).
Meine Adresse lautet: verena.langhans@gmx.de

Wenn ich in Ecuador angekommen bin, wird es zunächst ein 3-tägiges Orientationcamp in Quito geben. Dort werden alle Freiwilligen Informationen über die Sicherheit, die Verhaltensweisen und das Leben in Ecuador erhalten. Dieses Camp wird international sein.
Danach werde ich 2 Wochen lang in einer Gastfamilie, bestehend aus einer Lehrerin mit ihrem vierjährigen Sohn José, leben. In der Zeit werde ich einen Sprachkurs besuchen, um meine mäßigen Spanischkenntnisse zu verbessern und zusammen mit den anderen Freiwilligen verschiedene Ausflüge unternehmen. Nach dieser Eingewöhnungszeit geht es dann, zusammen mit einem anderen Freiwilligen aus Deutschland, zum Projekt nach Ambato!

Ich werde keinen Laptop mit nach Ecuador nehmen und weiß deswegen nicht, wie regelmäßig ich es schaffen werde Neuigkeiten über meinen Freiwilligendienst zu posten.

Ich wünsche euch allen ein ganz tolles Jahr! Der nächste Post kommt dann aus Ecuador!!

Freitag, 30. Juli 2010

Hurra! Hurra! Verenas Blog ist endlich da!

Hallo zusammen!

Nun habe ich es endlich geschafft mir ein Blog einzurichten. Hier könnt ihr das Jahr meines Freiwilligendienstes verfolgen. Ich werde versuchen regelmäßig über meine Erfahrungen, meine Eindrücke und mein Leben in dem Projekt zu berichten.

Mein Visum habe ich bereits im Reisepass und auch die beiden Vorbereitungsseminare sind schon vorbei und nun kann es bald losgehen!

An dieser Stelle möchte ich auch nocheinmal meinem Förderkreis danken, der mir mein nächstes Jahr unter anderem ermöglicht hat.

Über das Projekt und den Ablauf des Jahres werde ich an anderer Stelle noch erzählen.

Jetzt erst einmal viel Spaß beim Lesen und Gucken auf mein Blog :)